HOLBORN Europa Raffinerie GmbH – Herstellung von Treibstoffen aus natürlichen Ölen und Reststoffen
Die HPC AG ist Teil eines innovativen Projekts der HOLBORN Europa Raffinerie GmbH im Hafengebiet von Hamburg. Am bestehenden Raffineriestandort in Harburg sind die Errichtung und der Betrieb einer Produktionsanlage für regenerative Kraftstoffe geplant. Hier sollen beispielsweise Dieselkraftstoff (sog. HVO) und Flugkraftstoff (sog. SAF) aus pflanzlichen Ölen hergestellt werden. In der Produktion werden ausschließlich Reststoffe eingesetzt, z. B. aus der Palmölproduktion oder gebrauchtes Speiseöl. HOLBORN investiert etwa 475 Millionen Euro in die grüne Zukunft des Raffineriestandortes.
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Abb.: Luftaufnahme Raffineriegelände von Südwest
In der geplanten Produktionsanlage können ab 2027 jährlich bis zu 220.000 Tonnen erneuerbare Kraftstoffe hergestellt werden. Damit kann der Kraftstoff aus Harburg dazu beitragen, etwa 800.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich im Verkehrssektor einzusparen.
Die HPC AG unterstützt den Vertriebskunden HOLBORN dabei mit Teams in den Niederlassungen Hamburg, Kassel und Soest. Zu unseren Leistungen zählen die geotechnische Untersuchung des Baugrundes, die Erstellung eines Konzepts zum Ausgangszustandsbericht (AZB-Konzept) sowie die Zusammenstellung der Antragsunterlagen nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und Wasserhaushaltsgesetz (WHG), einschließlich Fachbeiträgen zur Umweltverträglichkeits-Vorprüfung (UVPG) und zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV).
Nach der Einreichung des ersten Teilantrags Ende 2023 wurde in Zusammenarbeit mit dem italienischen Unternehmen KT – Kinetics Technology, das in diesem Projekt für Engineering, Procurement and Construction (EPC) zuständig ist, der zweite Teilantrag nach BImSchG eingereicht. Wir unterstützen HOLBORN weiterhin im Genehmigungsprozess bis hin zum Erhalt der Genehmigung und darüber hinaus.
Für die Errichtung der Anlage wird keine neue Fläche erschlossen, da an der Stelle des heutigen Baufeldes bis 2023 noch ein altes Tanklager stand. Zur Green-Diesel-Produktion gehören eine Tankfarm für die Einsatzstoffe und Produkte sowie eine zugehörige Entladestation für Tankkraftwagen. Hauptsächlich ist die An- und Ablieferung von Stoffen über Schiffe geplant, für die die Verladearme der Raffinerie an den Hafenbecken verwendet werden.

Abb. 2: 3D-Modell der geplanten Anlage
In der verfahrenstechnischen Anlage werden die Rohstoffe (Bio-Öle) in einer Vorbehandlungsanlage von Verunreinigungen befreit und anschließend in einer Hydrierungsanlage zu Kraftstoffen aufbereitet. Entstehendes Prozessgas wird gereinigt und kann anschließend im Prozess wiederverwendet oder als Brennstoff eingesetzt werden.
Das Abwasser aus der Anlage wird in der raffinerieeigenen chemisch-biologischen Abwasseraufbereitung behandelt und in die Süderelbe eingeleitet. Eine Abluftbehandlungsanlage sorgt dafür, dass keine Geruchsemissionen in die Umgebung abgegeben werden.
Derzeit ist das Tanklager bereits in Errichtung. Der offizielle Baustart wurde am 12.09.2024 mit dem Hub eines Tanks auf sein Fundament feierlich eingeleitet. Nach der Einreichung des zweiten Teilantrags im Dezember 2024 wird die Genehmigung zum vorzeitigen Baustart für die verfahrenstechnischen Anlagen im ersten Quartal 2025 erwartet.
Wir sind stolz darauf, ein Teil dieses Projekts zu sein und zur Entwicklung einer grünen Raffinerie beizutragen. Neben der notwendigen Elektrifizierung von Infrastruktur und Industrie ist die Herstellung von regenerativen Kraftstoffen ein essenzieller Baustein, um die Energiewende voranzutreiben.

Abb. 3: Errichtung des Tankfelds