Bundes-Immissionsschutzgesetz: Die HPC als Übersetzer
Anfang der 1970er-Jahre legte die Bundesregierung ihr erstes Umweltprogramm vor. Das Bundes-Immissionsschutzgesetz soll vor schädlichen Umwelteinwirkungen schützen. Und so kommen seitdem viele Unternehmen immer wieder mit dem Gesetz in Kontakt. Am Beispiel der Hagedorn Unternehmensgruppe wird deutlich, wie die HPC AG ihre Kunden bei dem Genehmigungsverfahren unterstützt.
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) ist beinahe schon ein Veteran deutscher Umweltgesetzgebung. Bereits 1974 trat das Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge in Kraft. Die Ingenieure am HPC-Standort Soest beraten zu dem Genehmigungsverfahren, das mit diesem Gesetz verknüpft ist. Die Niederlassung ging 2018 aus der Keese+Hahne GmbH hervor, einem Unternehmen, welches sogar noch älter ist als das Gesetz. Bereits 1960 wurde das Ingenieurbüro in Soest gegründet.
In Soest kümmern sich Standortleiter Elmar Wulf, seine Kollegin Martina Binder und ihr rund 20-köpfiges Team nicht nur um Planung, Durchführung und Begleitung von Genehmigungsverfahren rund um den Immissionsschutz, sondern auch um Umweltgutachten und das Sachverständigenwesen.
Was die Arbeit ausmacht
“Ich schätze an meinem Job die Vielfältigkeit, die interessanten Aufgabenstellungen und meine Rolle als Partner und Anwalt unserer Kunden”, so Elmar Wulf, der seit 1998 dabei ist. Martina Binder ergänzt: “Es macht Spaß, unsere Kunden zu begleiten und Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden.” Vielseitigkeit und Herausforderungen fanden Wulf und Binder auch in Hannover vor, als sie für die Hagedorn Unternehmensgruppe den Bau einer Recycling-Anlage für Baustoffe begleiteten.
Die Hagedorn Unternehmensgruppe mit Sitz in Gütersloh gehört zu den Marktführern der deutschen Abbruchbranche und Top 5 der größten und erfolgreichsten Abbruchunternehmen der Welt. Außerdem saniert, entsorgt und recycelt das Unternehmen Bauschutt, nimmt Tiefbaumaßnahmen vor und revitalisiert Brachen. In Hannover pachtet Hagedorn nun sei 2017 eine 55.000 Quadratmeter große Fläche auf dem Misburger Hafengelände. Der Ort ist für den Gütersloher Recycling-Spezialisten interessant, da das Abbruchmaterial aus der Umgebung dort nicht nur weitab von Siedlungen aufgearbeitet wird, sondern auch direkt auf Schiffe verladen werden kann. Der neue Knotenpunkt für Baustoff-Recycling lohnt sich: Immerhin einen Jahresumschlag von 400.000 Tonnen Material strebt Hagedorn an. Und die neue Nutzung freut auch die Misburger Hafengesellschaft, der zwischenzeitlich der Wegzug der Ruß-Produktion einige Sorgen bereitete. Bald sorgt sich nun die Hafengesellschaft um die Schiffsverladung der recycelten Güter.
Um negative Umweltfolgen zu vermeiden, ist bei der Umnutzung solcher Flächen unter anderem das Immissionsschutzgesetz zu beachten. Wulf und sein Team erstellten für Hagedorn die erforderlichen Antragsunterlagen einschließlich der Fachgutachten. So konnte die erforderliche Immissionsschutz-Genehmigung erteilt werden. Zusätzlich begleitete das HPC-Team die Unternehmensgruppe Hagedorn auch bei der Beteiligung der Öffentlichkeit.
Vom Industrieruß zur Recyclinganlage
Bevor das Hafengelände brach lag, wurde dort auf Schwerölbasis Industrieruß hergestellt. Verunreinigungen auf dem Gelände waren dementsprechend zu erwarten. Die HPC-Niederlassung Soest hat die Flächen beprobt und auf Schadstoffe analysiert. Im Anschluss haben Christian Hoffmann und Nils Kottenhoff einen Ausgangszustandsbericht erstellt. Weiterhin wurde gemäß dem Wasserrecht eine Entwässerungsplanung für die Dach- und Hofflächen erarbeitet. Für die neuen Gebäude wurden die nötigen Bauanträge sowie durch Dieter Wirtz ein schutzgutorientiertes Brandschutzkonzept erstellt. Mensch, Gebäude und Umwelt wurden in diesem Konzept priorisiert. Auch erstellte die HPC ein Konzept zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Die einzelnen Fachbereiche wurden von einem 10-köpfigen Team in der Niederlassung Soest abgedeckt. Die meisten für die Genehmigung notwendigen Gutachten konnten zügig erstellt werden. Der Austausch mit der Genehmigungsbehörde war intensiv und erfolgreich. Um dieses Genehmigungsverfahren kümmerten sich insbesondere Christian Holthoff und Melanie Kruse.
Das Projekt verlief aus vielerlei Sicht erfolgreich: Der Misburger Hafen wurde revitalisiert. Die Hagedorn Unternehmensgruppe konnte ihre Vorhaben erfolgreich verwirklichen. Nicht zuletzt wurde mit dieser Anlage ein Teil beigetragen, unserer Rohstoffknappheit zu begegnen.